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Ein
wahres Abenteuer wartete auf die zwölf Jungen und Mädchen zwischen
14 und 16 Jahren, die sich zum ersten Jugendaustausch in der Partnerstadt
Elbogen angemeldet hatten: ein verzweigter Kletterparcour mit
verschiedenen Schwierigkeitsgraden im Hochseilgarten von Eger,
dem heutigen Chep. "Wow, das war noch toller und auch anstrengender
als ich von unten gedacht habe", erzählte der mit seinen 18 Jahren
älteste jugendliche Teilnehmer und gleichzeitige Beteuer Lukas
Münzenrieder. Auch Akrobatik und ein gehöriges Maß an Mut waren
gefragt, um die erste "Luftnummer" zu bewältigen. Sie führt in
10 m Höhe über ein Rollseil in den eigentlichen Parcour. "Wir
schwebten sozusagen über den Dächern von Eger", schwärmte Marketta,
eine junge tschechische Teilnehmerin noch außer Atem.

Die Organisatoren aus Elbogen und Illertissen, Präsidentin Jana
Motlikova, 2. Bürgermeister Rudolf Flaska und Präsident Franz
Münzenrieder hatten für die Zeit vom 24. bis 28. August 2014 nicht
nur diese Attraktion und ein Fußballturnier vorbereitet, sondern
auch kulturelle Programmpunkte. So führte der erste Tag nach der
Ankunft gleich zum malerischen Schloss Petschau. Dort konnten
die Jugendlichen das zweitwichtigste Zeugnis tschechischer Goldschmiedekunst
bestaunen: Den über und über mit symbolträchtigen Goldornamenten
verzierten St. Maurus Schrein. Er beherbergt Reliquien der Heiligen
Maurus, Timotheus, Appolinaris und Johannes des Täufers.

Am
zweiten Tag stand neben dem erwähnten Hochseilgarten auch die
Besichtigung der Stadt Eger selbst auf dem Programm. Bei erster
urkundlicher Erwähnung 1061 ist sie mit Kaiserburg, Kaiserpfalz,
Kloster, Kirchen und dem historischen Marktplatz eine wahre historische
Schatzkiste Böhmens. Auch steht dort das Haus, in dem Wallenstein
ermordet wurde.

Am
dritten Tag hatte der Bürgermeister der Stadt Elbogen/Loket Zdenek
Bednarc die jungen Leute zum offiziellen Empfang ins Rathaus eingeladen.
Zusammen mit dem Partnerschaftspräsidenten Franz Münzenrieder
und seiner Frau Margit führte er die deutschen Gäste in die Geschichte
Elbogens mit Johann Wolfgang von Goethe und in die Entwicklung
der Partnerschaft ein. Wichtig war beiden Partnern zu vermitteln,
dass die Fortführung und Stärkung der gewachsenen herzlichen Freundschaft
beider Städte und beider Länder für die langfristige Zukunft auf
das Interesse auch der jungen Generation angewiesen sei. Dieser
erste Jugendaustausch sei nun ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Bei der Partnerschaft Illertissens mit Carnac in Frankreich hat
sich dieses Engagement für und von der Jugend schon hervorragend
bewährt, weiß die ebenfalls teilnehmende Illertisser Bürgermeisterin
a. D. Kaiser.
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Der
ganze weitere Tag gehörte dann der Fahrt in die ehemaligen Residenzstadt
Böhmes, in die einzigartige Hauptstadt Prag. Nach der interessanten
Stadtbesichtigung und freier Zeit zum Schoppen blieb gute Gelegenheit
zur Erholung bei einer beschaulichen Schifffahrt auf der Moldau.
Gott sei Dank war das Schiff überdacht, sodass auch die gelegentlichen
Regenschauer den Freunden keinen Abbruch taten. Der Abend gehörte
dann ganz dem frohen Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr, einem
wahren Besuch bei Freunden.

Letzter
Höhepunkt am Mittwoch war ein Besuch in Karlsbad. Dieser Zentralort
des berühmten tschechischen Bäderdreieckes Karlsbad, Marienbad
und Franzensbad liegt nur gut 10 km von Elbogen entfernt und darf
bei keiner Ausflugsfahrt ins Egerland fehlen.

Den
Jungen und Mädchen stand zur Übernachtung und zum gemütlichen
Ausklang eines jeden Tages ein ganzes Haus für sich allein zur
Verfügung. Von dort hatten sie einen wunderbaren Blick auf die
Eger und die typischen böhmischen Wälder. Daneben genossen sie
natürlich auch die tschechischen Schmankerl wie Böhmische Knödel
mit Gulasch und Palatschinken. Die typischen Kräuterbitter Becherovka
aus Karlsbad oder Lok aus Elbogen/Loket dürfen die unter 18 Jährigen
aber leider nur den Eltern als Souvenir mitbringen.

Nach
dieser ersten bestens gelungenen Erfahrung mit dem Jugendaustausch
werden im kommenden Jahr tschechische Jugendliche nach Illertissen
kommen; eine Grobplanung wurde zwischen den verantwortlichen Veranstaltern
aus beiden Partnerstädten bereits besprochen.
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